Klinische Studien und die Medien – eine Feindschaft fürs Leben!

Wenn man die letzten Beiträge unseres Blogs gelesen hat, wird man sich wahrscheinlich denken: Wow, das ganze Thema ist doch deutlich positiver als anfangs gedacht.
Aber warum war der Gedanke an klinische Studien eigentlich überhaupt erstmal negativ gefärbt?
Wenn man an klinische Studien denkt, denkt man an geschminkte Ratten in viel zu kleinen Käfigen, fühlt sich selbst als Versuchskaninchen, an denen blind herumexperimentiert wird und… Oh… jetzt kommt`s: die böse Pharmamafia will ja nur Geld mit ihren Medikamenten verdienen. Dazu zeige ich Ihnen gern mal ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie gehen in den Supermarkt, legen sich Lebensmittel in den Korb und spazieren raus ohne zu bezahlen, denn… Achtung!… die bösen Produzenten der Lebensmittel wollen ja nur Geld mit ihren Waren verdienen. Sie lachen? Ich auch!
An alle berufstätigen Menschen: Sie wollen Geld verdienen? Buh…. Böse!
Nein, natürlich nicht! Die Intention, für getane Arbeit entlohnt zu werden, macht aus wertvollen Dingen nicht plötzlich Teufelswerk. Aber bei der Pharmaindustrie gilt Geld verdienen wollen als etwas grundsätzlich Unanständiges.
Dieses negative Bild wurde von den Medien über viele Jahre und Jahrzehnte verbreitet, sodass aktuell neue Medikamente, klinische Studien und die pharmazeutischen Industrien extrem verschrien sind. Aber warum tun die Medien das? Ganz richtig! Sie wollen Geld verdienen! Na, fällt Ihnen bereits etwas auf?
Die Medien machen das sehr geschickt. Sie schreiben häufig über negative Dinge, einfach weil genau DAS die Auflage erhöht und den Umsatz steigert. Teilweise werden auch Dinge völlig aus dem Kontext gerissen, (Fake News) damit sie reißerisch klingen. Was wieder mehr Geld bringt.
Ich fände es viel schöner, in der Zeitung Dinge zu lesen, die die Realität genau abbilden. Dazu gehören für mich schöne, aber auch schlechte Dinge. Ich möchte über gute Nachrichten genauso informiert werden wie über drohende Gefahren. Aber ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal etwas wirklich Positives gelesen habe. Sie? Ich habe zuletzt über den kalten Brexit und die schlimmen wirtschaftlichen Folgen gelesen, über die steigende Altersarmut in Deutschland, über fehlende Kitaplätze in Sachsen, über den Diesel-Skandal, über Glyphosat….Fällt Ihnen etwas wirklich Schönes, Aufbauendes ein, was Sie in den letzten Monaten in der Zeitung gelesen haben? Auch die Art der Berichte stößt mir oft sehr sauer auf. Da wird nicht objektiv und mit dem Ziel der sachlichen Information berichtet, nein- da werden Dinge aus dem Zusammenhang gerissen, völlig überspitzt und reißerisch aufgebauscht und was am Ende steht ist alles andere als eine gute Information. Ich würde Ihnen das gern an einem (fiktiven) Beispiel erklären. Eine (fiktive) Schlagzeile: „Neues Herzmedikament macht tausende Männer impotent- schlapp und betrogen!“ Man wird dann lesen, dass ein Medikament Männern die Manneskraft nimmt, untermalt mit vielen Emotionen, übertrieben dargestellt, wie schlimm es ist, im hohen Alter nicht jeden Tag mehrmals und stundenlang Sex haben zu können. Nicht erwähnt werden wird jedoch folgendes: nämlich die Tatsache, dass man mit Impotenz leben kann (da gibt es nämlich, wenn man Bedarf hat, auch Möglichkeiten, medikamentös zu helfen), mit einem kranken Herzen jedoch nicht (oder zumindest nicht sehr lange). Ich rechne es Ihnen mal vor: sie nehmen das böse Herzmedikament NICHT, weil Sie den Artikel gelesen haben- sie leben noch 3 Monate bis zum Herzinfarkt und haben in diesen 3 Monaten insgesamt 6 Mal Sex. ODER Sie lesen den Artikel, vertrauen trotzdem ihrem Arzt und nehmen das Medikament. Sie leben noch weitere 15 Jahre und haben in diesen 15 Jahren 360 Mal Sex (weil Ihnen eine medikamentöse Hilfe das ermöglicht). Na? Wie klingt das?
Die Medien werden auch in Zukunft tun, was Sie tun. Aber was können wir tun, um wichtige medizinische Errungenschaften, neue Medikamente und klinische Studien als Basis der Medizin von Morgen ins rechte Licht zu rücken? Einfach um ein wirklich realistisches Bild der Wirklichkeit zu malen?

Mehr dazu in unserem nächsten Beitrag!

1 Kommentar
  1. Alena Beck
    Alena Beck sagte:

    Als Ernährungsberaterin bin ich sehr froh, dass es Studien gibt!
    Ich weiß, in meinem Fachgebiet geht es nicht um Medikamente, aber auch da gibt es ziemlich einflussreiche Akteure, die ihre Finger im Spiel haben. Die Lebensmittelindustrie hat natürlich ein Interesse daran Geld zu verdienen. Das darf sie auch 😉 . Aber leider sind die Grenzen nach oben hin offen und die wissenschaftlichen Fakten werden weniger gehört, als die emotionsgeladene Werbung.
    Es braucht Studien. Sachlich und emotionslos. Als Kompass in einer Welt voller „Influencer“, Trends und Marketingstrategien.
    LG
    Alena Beck (www.leichtesleben.net)

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